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Backups im privaten Umfeld

Backup not found: (A)bort, (R)etry, (P)anic?

Backups. Ein Backup alleine ist meistens so gut wie wertlos. Wichtiger als Backups ist eine halbwegs durchdachte Backup-Strategie. Gerade im privaten Umfeld erlebt man es sehr häufig dass die Backup Strategie daraus besteht, alles irgendwann irgendwo auf irgendeine DVD zu sichern, und das natürlich auch noch unregelmäßig.

Manche wähnen sich schon einen Schritt weiter und sichern Ihre privaten Daten „von Hand“ auf eine externe USB Festplatte (welche ob Ihrer Robustheit auch „Datensärge“ genannt werden).
Kurz und knapp – mehrfache, regelmäßige Sicherungen sind auch im privaten Umfeld mehr als wichtig.

Man stelle sich das Szenario vor, die Festplatte des Desktop Computers segnet das Zeitliche, und das letzte Backup liegt schon Monate zurück. Wie viele Familienbilder sind dadurch unwiederbringlich verloren? Lag irgendwelche Ereignisse zwischen dem letzten Backup und dem Crash? Etwa Weihnachten oder eine Hochzeit? Zumindest fototechnisch wurden diesen Ereignisse durch eine fehlende Backup-Strategie vernichtet.

Faktor Mensch und die richtige Strategie

Auch wenn die Backupstrategie darin besteht dass man sich fest vornimmt regelmäßig alle Daten zu sichern, sobald diese manuelle Sicherung mehr als aus einem Klick besteht bzw. nach dem Starten überwacht werden muss, ist diese als „nicht vernünftig“ anzusehen.
Ein Backup muss automatisch und regelmäßig geschehen. Ist ein Backup mit mehr als einem Klick Aufwand verbunden, wird aus dem Vorsatz der Regelmäßigkeit nichts mehr. „Heute nicht, keine Zeit, das nächste Mal“, eine Maschine hat solche Probleme nicht.

Die richtige Strategie

Man könnte sagen, eine automatische Synchronisation beim Hochfahren eines Rechners mit einer USB-Festplatte würde doch alles abdecken. Es würde automatisch gesichert, alle Dateien doppelt vorhanden.
Das ist richtig. Besser als nichts. Allerdings lässt sich auch dies noch optimieren. Im Falle eines Virus oder eines Trojaners ist die Wahrscheinlichkeit groß dass zum Zeitpunkt des Befalls die Daten aller verbundenen Festplatten zerstört werden (z.B. geschehen bei diesem Verschlüsselungstrojaner).

Hängt zu diesem Zeitpunkt die USB Festplatte am Rechner, ist die Gefahr groß auch dieses verloren zu haben.
Auch falls mehrere Rechner auf die Daten zugreifen müssen ist dieses Szenario problematisch. Ausstöpseln, umhängen, anstöpseln, Backup? Platte hängt gerade am falschen Rechner, dann eben nicht – Faktor Mensch

Die bessere Strategie wäre, Daten mindestens doppelt zu halten und davon eine Sicherung nicht in Betrieb zu halten. Das heißt, die Daten sollten am Besten auf ein Medium gesichert werden, welches nicht direkt am Rechner an dem man arbeitet hängt. Wie bewerkstelligt man dies? Mit einer Backup-Maschine. Wenn man sich nun diese zweite Sicherung sogar noch regelmäßig ins Auto legt, kann die Bude abbrennen ohne Datenverlust (Jippie!).

Nichts geht ohne NAS

Die Maschine, die weitgehend den Faktor Mensch in der Backup-Strategie ersetzen sollte, kann z.B. ein NAS (Network Attached Storage) sein. Dies ist im Prinzip erst mal nichts anderes als eine externe Festplatte, welche nicht über USB oder Ähnliches, sondern durch das Netzwerk verbunden wird. Dies hat natürlich auch den Vorteil dass Problemlos mehrere Benutzer darauf zugreifen können.
Doch der wichtigste Vorteil einer NAS ist die (in den allermeisten) enthaltene Funktion, selbstständig von einer Festplatte im NAS auf eine zweite im NAS zu Spiegeln. Ob dies „manuell“ geschieht oder per RAID bewerkstelligt wird, spielt keine Rolle.

Download

Durch diese Möglichkeit wird die „bessere Strategie“ leicht umsetzbar. Ein NAS hat zwei Festplatten A und B. Nur auf Festplatte A wird von allen Rechnern aus zugegriffen, der NAS sichert automatisch und ohne Zutun regelmäßig den Inhalt der Festplatte A zur Festplatte B – wobei die Festplatte B von keine Rechner im Netzwerk direkt angesprochen werden kann.

NAS – Auf was ist zu achten?

Stöbert man nach NAS-Systemen, merkt man schnell dass die Auswahl groß ist. Hier einige wichtigen Punkte bei der Auswahl eines NAS-Systems.

Mehr als eine Festplatte
Die NAS sollte mehr als nur eine Festplatte nutzen – Festplatten sind immer der Single Point of Failure. Gerade billige NAS Systeme (z.B. dieses) bieten nur geringen Schutz – daher sollte das NAS-System unbedingt RAID oder zumindest zwei Festplatten besitzen, welche den Inhalt selbstständig spiegeln.

Standby
Gibt es einen vernünftigen Standby-Betrieb? Oder laufen die Festplatten ununterbrochen? Gerade günstige Festplatten sind nicht für einen 24/7 Betrieb gedacht. Hier ist es sinnvoll auf eine Kombination von NAS und Festplatten zu achten, welche bei Nichtzugriff herunterfahren.

Stromverbrauch
Die Kosten des Stromverbrauchs dürfen, gerade in einem ständig laufenden Betrieb, nicht unterschätzt werden.

Braucht ein System inkl. Festplatten z.B. 20 Watt, so summiert sich dies bei einem kWh-Preis von 0,25ct schnell zu mehr als 43€ pro Jahr.

Geschwindigkeit
Gerade wenn man das NAS-System nicht nur als Datenspeicher nutzt, sondern auf diesem Arbeitet bzw. Dateien herunterlädt oder streamt, empfiehlt es sich, auf die Geschwindigkeit des NAS-System zu achten.